Ohne Motor 656 km weit geflogen

Dass der 18.04.2015 ein „Hammer-Tag“ für den Segelflug werden würde, deutete sich schon einige Tage zuvor an – spätestens als der sonst sehr neutrale Deutsche Wetterdienst seinen Flugwetterbericht für den vergangenen Samstag mit den Worten beendete: „viel Spaß beim Segelflug“.

Die durchgezogene Kaltfront und die kräftige Frühlingssonne sorgten bereits früh am Morgen für nutzbare Thermik. Unsere Mitglieder Christian und Tobias starteten gegen 10:30 Uhr mit den Leistungssegelflugzeugen vom Typ „ASW-28“ und „Ventus 2“ zu einem mehr als acht-stündigen Flug.

Beim Streckensegelflug wird die Thermik genutzt, um an Höhe zu gewinnen. Anschließend versucht der Pilot, diese Höhe in möglichst weite Strecken umzusetzen – und dass in möglichst kurzer Zeit. Moderne Flugzeuge (wie die ASW-28 und der Ventus 2) können einen Kilometer Flughöhe in eine Strecke von knapp 50 km umsetzen. Während des Flugs werden Zeit, Wetter und Position ständig überwacht, um möglichst taktische Entscheidungen zu treffen. Dies setzt ein hohes Maß an meteorologischen Kenntnissen voraus, welche Segelflieger während der Ausbildung erlernen. 
Nach dem Start flogen die beiden Piloten zunächst nach Süd-Westen. Nach gerade einmal 30 Minuten Flugzeit passierten sie Koblenz, von wo aus es weiterging bis nach Saarlouis. Dort machten Christian und Tobias ihre erste Wende und änderten den Kurs in Richtung Osten. Bei ansteigender Wolkenbasis-Höhe führte die Flugstrecke weiter über Kaiserslautern nach Mannheim, von wo aus es weiter ging bis nach Hemmersheim (30km südöstlich von Würzburg) an der A7. 
Die zweite Wende vollzogen, setzten die Piloten Kurs auf Marburg und umflogen den für Verkehrsflugzeuge reservierten Luftraum um Frankfurt. Leider trockneten die Wolken auf dem Rückweg früher als erwartet ab, sodass gegen 18:00 Uhr der Heimweg angetreten werden musste. 
Um 18:37 Uhr, 8:10 Stunden nach dem Start landete Christian mit der ASW28. Etwas früher landete bereits Tobias mit dem Ventus 2. Die beiden legten jeweils eine Distanz von 656 km zurück. In der wichtigsten Streckenflug-Wertung (der DMSt-Wertung) wird aus drei Wendepunkten ein möglichst gleichschenkliges Dreieck gebildet. Diese Schenkel (zwischen den Wendepunkten Saarlouis, Hemmersheim und Marburg) hatten eine Länge von 632 km. Damit schaffte Christian es in die Top 10 der Tageswertung in Hessen.
Die Flugspuren werden durch das Flugzeug automatisch aufgezeichnet und im Rahmen eines internationalen, fortlaufenden Wettbewerbs online veröffentlicht. Unter folgendem Link können die Flugspuren für beide Flüge aufgerufen werden: 

Christian: http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=-835600814

Tobias:http://www.onlinecontest.org/olc-2.0/gliding/flightinfo.html?flightId=-835715517 

Lust auf Segelfliegen bekommen? Kontakt:kontakt@lsv-hoerbach.de oder Mobil: 0173/ 679 1445

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