Nachdem unser Fliegerlager eher von heißen Tagen geprägt war und es sich wenige Streckenfluggelegenheiten ergeben hatten, sah es für die Woche danach nach einer vielversprechenden Wetterlage aus. Die Kollegen in Wetzlar hatten die Woche Fliegerlager, so dass sich eine einfache Möglichkeit ergab, in die Luft zu kommen. Die Prognose für Dienstag den 30.07. war dann so gut, dass Felix, Paul, Claudia und Christian entschieden den Tag zu nutzen.
Christian musste den Vormittag noch Arbeiten aber um kurz vor eins konnten Felix und Christian starten. Zunächst ging es in Richtung Südwesten, die Thermik war gut und so kamen wir schnell voran. Im Bereich vom Hunsrück war die Bewölkung etwas großflächiger und die Thermik nicht mehr ganz so einfach zu treffen. Prompt kam Felix über den Windrädern und Wald des Hunsrück tief und hatte nur noch 500m über den Gelände. Glücklicherweise war ein Aufwind doch recht schnell zu finden, der ihn wieder nach oben zu Christian brachte. Kurz vor drei (km 126), nahe Idar-Oberstein, wendeten wir und flogen einen ähnlichen Weg zurück.
Die Thermik ging jetzt bis auf 2.200m so dass wir im nordwestlichen Bereich von Frankfurt darauf achten mussten nicht in den Luftraum vom Frankfurter Flughafen einzufliegen. Weiter ging es ohne Tiefpunkt nach Nordosten, wieder über den Rhein und unseren Heimatflugplatz Hörbach. Hier entschieden wir uns erst einen etwas östlicheren Flugweg einzuschlagen und dann am Ostrand des Sauerland weiter nach Norden zu fliegen. Um 5 Uhr wendeten wir bei km 348 etwas nordöstlich von Brilon. Der 220km Schenkel hatten wir einen Schnitt von rund 100km/h.
Zurück nach Wetzlar ging es recht problemlos, aber rund 30km vorher sahen wir, dass sich der Himmel zuzog südlich von Wetzlar ein recht großer Schauer bildete. Nach 446km hatten wir unter komplett bewölkten Himmel etwas nach 6 Uhr nur noch 900m und glaubten, dass der Flug zu Ende sei. Dann konnten wir aber über einem Steinbruch noch schwaches Steigen finden. Lange dauerte es, bis wir wieder 1.500m erreichten, dort fing es dann an zu Nieseln, aber es stieg weiterhin. Der Schauer kam immer näher und wir mußten durch eine kleine Regenlinie auf die Luvseite der Wolke. Laut prasselte der Regen auf die Haube, aber auf der Luvseite angelangt, ging es in guten Steigen wieder auf 2.400m. Damit waren die 500km wieder in Reichweite, durch komplett ruhige Luft flogen wir in Richtung Weilburg. Etwas dahinter wendeten wir in Richtung Wetzlar, das sollte für die 500 deutlich reichen. Zwanzig vor acht, nach 529km, war der geile Flug zu Ende und das erste 500er von Felix vollbracht.
Der Link zur Flugdatei: https://www.onlinecontest.org/olc-3.0/gliding/flightinfo.html?dsId=7459567